Tinnitus
Was ist Tinnitus?
Tinnitus ist der Fachbegriff für jegliche Art von Ohrgeräuschen. Man beschreibt diese Ohrgeräusche als Pfeifen, Brummen, Rauschen, Klingeln… Die Geräuscharten sind vielfältig und bei jedem Menschen anders; Ohrgeräusche können ständig oder auch nur kurzzeitig auftreten.
Was sind die Auslöser für Tinnitus?
Hörsturz, Knalltrauma (kurzer, sehr starker Knall), zu lange anhaltender Lärm, chronische Mittelohrentzündung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselkrankheiten, Nierenkrankheiten und allgemeiner Stress können Tinnitus auslösen. Auch ein Schleudertrauma oder Halswirbelsäulenschäden können die Auslöser für Tinnitus sein.
Wichtig: Je schneller der Tinnitus behandelt wird, desto größer ist die Chance, von dem quälenden Leiden wieder geheilt zu werden. Wenn ein Ohrgeräusch nach einigen Stunden nicht verschwindet, sollte unbedingt ein Ohrenarzt aufgesucht werden.
Die Arten des Tinnitus
Bei Ohrgeräuschen unterscheidet man akuten und chronischen Tinnitus. Der akute Tinnitus ist die Vorstufe des chronischen Tinnitus. Als akut bezeichnet man den Tinnitus vom ersten Auftreten bis zu ca. 8 Wochen danach. Ist der Tinnitus bis dahin nicht verschwunden, spricht man von einem chronischen Tinnitus.
Wo entsteht der Tinnitus
Man geht heute davon aus, dass der Tinnitus im Ohr, auf den Nervenbahnen vom Ohr zum Gehirn, auf anderen Nervenbahnen (z.B. aus der Halswirbelsäule) und auch im Gehirn selbst entsteht. Hier ist die Ursache sehr wichtig. Bei einem Hörsturz z.B. kann davon ausgegangen werden, dass der Tinnitus direkt im Ohr entsteht. Tinnitus, der durch Stress ausgelöst wurde, hat seine Ursache auch im Gehirn.
Da die Ursachen des Tinnitus bis heute nicht ausreichend bekannt sind, fehlt es an medizinischen Behandlungsmethoden, um die Ohrgeräusche wieder verschwinden zu lassen.
Die Behandlungsmethoden des Tinnitus
Einen akuten Tinnitus, wenn er früh genug behandelt wird, kann man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit heilen. Durch blutverdünnende Medikamente oder Infusionen wird die Durchblutung verbessert und damit die Funktionen der Organe (hier: des Ohres) verbessert.
Eine sehr erfolgreiche Behandlungsmethode bei chronischem Tinnitus ist die Tinnitus Retraining Therapie.
Wichtig: Die richtige Behandlungsmethode kann nur der Ohrenarzt feststellen und einleiten!
Die Tinnitus Retraining Therapie (TRT)
Was hat der Tinnitus mit „Training“ zu tun?
Der chronische Tinnitus ist ein Geräusch, das sich in den Hörbahnen des Gehirns verfestigt hat. Man kann sich das ähnlich wie das Phänomen des Phantomschmerzes vorstellen: Ein sehr krankes, lange Zeit schmerzendes Organ scheint auch nach einer Amputation weiter zu schmerzen. Da der Schmerz im Gehirn verarbeitet und letztendlich wahrgenommen wird, hat sich dieses Schmerzgefühl im Gehirn „eingebrannt“. So ist das es auch mit dem Ohrgeräusch. Obwohl es keinen organischen Auslöser mehr gibt, wird das Geräusch gehört. Es entsteht im Gehirn! Dabei ist jetzt nicht mehr das Geräusch das Problem, sondern die Konzentration auf das Geräusch. Man kann allerdings lernen („trainieren“), nicht mehr auf das Geräusch zu hören.
Wie funktioniert das?
Jeder Mensch kann sich auf unterschiedliche Geräusche konzentrieren. Unterbewusst machen wir das Tag für Tag zu jeder Zeit. Wir hören viele Geräusche um uns herum, trotzdem kommt nur das in unser Bewusstsein, was wirklich wichtig ist. Hier nur ein Beispiel: In einer großen Gesellschaft können wir uns auf einen Gesprächspartner konzentrieren und diesen perfekt verstehen, obwohl vielleicht sogar mehrere hundert Menschen um uns herum reden (z.B. in einem Theaterfoyer).
Warum ist das so?
Das Gehirn kann Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden!
Bei der Tinnitus Retraining Therapie will man erreichen (das Gehirn „trainieren“), dass der Tinnitus als etwas Unwichtiges angesehen wird.
Aber das ist leichter gesagt als getan! Wie läuft die Therapie ab? Genauso, wie das Ohrgeräusch eine „Hilfe“ (z.B. Streß, Lärmtrauma, Gehörsturz, Vergiftung) zur Entstehung brauchte, „hilft“ man bei der TRT den Betroffenen, das lästige Ohrgeräusch wieder loszuwerden.
Diese Hilfe stützt sich auf 4 Säulen:
Die medizinische Säule
Hier soll die Ursache des Tinnitus abgeklärt werden, um dann ggf. den Auslöser des Übels zu behandeln (meist die anfängliche Behandlung durch den Ohrenarzt).
Die apparative Säule
Durch speziell vom Hörgeräteakustiker angepasste Geräuschgeräte (Retrainer) wird das Hörsystem von außen stimuliert. So verliert der Tinnitus mehr und mehr seinen quälenden Charakter und kann mit der Zeit ganz überhört werden.
Die psychotherapeutische Säule
Hier wird die gedankliche Fixierung auf das Ohrgeräusch durch Therapiebausteine wie z.B.
- Veränderung der Einstellung zum Tinnitus
- Stressbewältigungstraining (z.B. autogenes Training)
- Aufmerksamkeits- und Ablenkungstraining oder
- Tiefenentspannung und -suggestion (z.B. progressive Muskelentspannung)
durchbrochen.
Die physiotherapeutische Säule
Hier liegen die Schwerpunkte in der Beseitigung von Bewegungseinschränkungen im Nackenbereich (orthopädische Behandlung), der Veränderung des Energieflusses (z.B. Osteopathie) und der Körperhaltung, dem Erlernen neuer Bewegungsmuster sowie der Schulung der Körperwahrnehmung und Entspannungsfähigkeit.
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